Berlin [G. Oppelt]
Baroque
Das Ensemble Berlin Baroque wurde 1993 von Gerhard Oppelt gegründet und konnte sich seither bei vielen Konzerten in Berlin und andernorts präsentieren. In Zusammenarbeit mit dem Monteverdi-Chor Berlin, dem Berliner Figuralchor und anderen Ensembles entstanden zahlreiche vielbeachtete Oratorienproduktionen. Konzertreisen und Festivaleinladungen führten das Ensemble zu den Händel-Festspielen Karlsruhe, nach Tschechien, Österreich und nach Damaskus/Syrien. Als zentrales musikalisches Ereignis zum offiziellen Programm des Preußenjahres fanden im Sommer 2001 in Zusammenarbeit mit den Berliner Festspielen Aufführungen der Ariosti-Oper "La fede ne'tradimenti" (1701) mit Berlin Baroque unter der Leitung von Gerhard Oppelt im Berliner Festspielhaus statt.
Die Besetzung des Ensembles variiert projektbezogen auf Basis der mit Orgel, Cembalo, Chitarrone, Barock-Fagott, Gambe und Violon opulent besetzten Basso Continuo-Gruppe, durch deren Obertonreichtum die hinzutretenden Instrumente in ihrer Vielfalt klanglich optimal eingebunden werden. Die Ensemble-Mitglieder musizieren auf Originalinstrumenten oder Nachbauten historischer Instrumente des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Die andersartige Bogenform des barocken Streichinstruments, die Bespannung mit Darmsaiten und die historische Spielweise unterscheiden beispielsweise den barocken Streicherklang vom Klang des modernen Instrumentariums.
Durch das Musizieren in historischer Stimmung gelingt es, die in Kompositionen der Zeit durch den Einsatz sog. guter bzw. schlechter Tonarten hervorgerufenen Affekte wieder hör- und erfahrbar zu machen. Dies verschafft dem zeitgenössischen Hörer völlig neue Einblicke in die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts und eröffnet eine musikalische Welt, deren Ideenreichtum und klangliche Vielfalt erst durch die historische Aufführungspraxis wieder voll zu Geltung kommen kann.
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[Muschel]
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