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Das Projekt Elisabeth Musiquen wird sich auch in den nächsten Jahren der umfassenden Quellenforschung im Bereich der Berlin-Brandenburgischen Musikgeschichte des 16., 17. und frühen 18. Jahrhunderts widmen. Langfristiges Ziel ist die möglichst flächendeckende Bestandsaufnahme aller musikgeschichtlich relevanten Quellen in ausgewählten regionalen Bibliotheken und Archiven wie beispielsweise dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam, dem Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, dem Domstiftsarchiv Brandenburg (Havel) und dem Stadtarchiv Frankfurt (Oder). Die Ergebnisse dieser Forschung sollen der Öffentlichkeit unter anderem in Form einer über das Internet verfügbaren Datenbank zu Quellen des Musiklebens in Berlin-Brandenburg bis 1740 zugänglich gemacht werden.
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Vorgesehen ist weiterhin die Durchführung wissenschaftlicher Kolloquien unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminars der Humboldt-Universität zu Berlin und der Akademie für historische Aufführungspraxis e. V. sowie die Publikation der Beiträge dieser Kolloquien. Ein weiteres Projekt der Forschungsarbeit von Elisabeth Musiquen ist die Edition der Werksammlung Opus plane novum cantionum ecclesiasticarum (1613) des Frankfurter Komponisten und Marienkirchenkantoren Bartholomäus Gesius (um 1560 - 1613). Gesius ist heute der musikinteressierten Öffentlichkeit nur noch als Schöpfer von Melodien evangelischer Kirchenlieder und als Gesangbuchherausgeber bekannt.
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Er hatte sich aber in seiner Zeit auch als Theoretiker und als Komponist von Figuralmusik einen Namen gemacht. Hier harren wirkliche Raritäten der Entdeckung. Daß bis heute kein einziger seiner Kompositionszyklen in einer Neuedition vorliegt, ist umso verwunderlicher, als die Quellenlage günstig ist. Viele Werke sind zu Lebzeiten Gesius' gedruckt worden; die Drucke - und darauf basierende Abschriften - haben sich bis heute in verschiedenen deutschen und ausländischen Bibliotheken erhalten. Die Sammlung Opus plane novum cantionum ecclesiasticarum enthält die beiden Hauptwerke des Komponisten: die 1611 erschienenen Missae ad imitationem cantionum Orlandi (zehn Parodiemessen über Motetten von Orlando di Lasso und anderen Komponisten) und die 1610 gedruckten Cantiones sacrae chorales. Beide Werke erschienen 1613 in einer u. a. um neun Messen und eine Matthäuspassion erweiterten zweiteiligen Neuausgabe unter dem oben genannten Titel.
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